ATMEN (Zyklus)

WINTER

im ausatmen des winters
gleitet die stille
in eine neue
schwingung

legt das langsame
in die atmosphäre und
die stimme der natur
verdunstet im nebel

NACHTSCHATTEN

die nacht
haucht das helle aus
die dunkelheit schweigt in
eine erinnerung deiner ahnen

es sind milde herbstgefühle
verwittert und einsam
in solchen stunden
fällt es leicht
zu sterben

SOMMERWIND

ich atme den sommer ein
milde sehnsucht
auf den lippen
wie du mich ansiehst
mit deinen sonnenblicken
einen windbogen spannst
bist fröhlich
durch den frühling spaziert
im tulpenrot

es gab tage

es gab tage
da schwebten die wolken
unter meinen füßen
ich tanzte auf zehenspitzen
über dem regen

es gab tage
da flossen honiglieder
aus meinem mund
und die sonne
wärmte den feinen klang
meiner sehnsucht

heute schreibe ich gedichte
sie erinnern mich
an die leichtigkeit
meiner sprache
und an dich

stillleben

mein leben passt
in eine hutschachtel
einzelne silben nur
die wichtig sind
du bist es
im augenblick der umarmung
nichts nehme ich
vom tag
von der nacht

ein blatt papier
und einen kugelschreiber
für die notizen
aber
es gibt nichts zu sagen

verletzlichkeit des augenblickes

in den armen
eines anderen
bleibt man nicht
derselbe mensch
vielmehr vermischen sich
durch die berührung
zwei seelenteile
die erkennen
wie sie wirklich sind

in der nacktheit
ihrer sprache
sind sie sich selbst
genug

ich schreibe liebesgedichte nur noch auf haut

heute morgen
schrieb ich ein gedicht
auf deinen rücken
mit der hand
zeichnete ich
meine liebe
in deine haut

wärmte mich
an der sprache
die wir schwiegen

und atmeten
ein bisschen unendlichkeit
ins laken
die restwärme ist
nur für mich sichtbar

VORANKÜNDIGUNG - LESUNG IN BRÜHL

wir Autoren freuen uns auf euren Besuch!

 

love to go

ein kusshauch auf den mund
schneeworte und
eine leise berührung
ich nehme dich mit
in meinen tag
ein platz ist frei geworden
zum überwintern

du legst mir
deine stimme ins herz
sagst
wir brauchen keine erklärung
nur fühlen wollen wir